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Meine Grafikdesign-Weiterbildung

Kann man sich online zum Grafikdesigner ausbilden lassen?

Lesezeit: ca. 5 Minuten =
 

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Ich bin ein Mensch, der sich ständig weiterentwickeln und neue Sachen lernen möchte. Vor allem im Job bin ich schnell gelangweilt und suche daher beständig nach neuen Herausforderungen. Meine letzte "langweilige" Periode hat mich gewissermaßen zu diesem Blog und meiner UX-Weiterbildung gebracht. Da ich über diese Entwicklung mehr als froh war, habe ich mich relativ zeitnah darauf gleich in die nächste Weiterbildung gestürzt. Wie diese verlaufen ist und aus welchen Gründen ich außerdem diesen Entschluss gefasst habe, kannst du im Folgenen nachlesen.

Warum habe ich mich für eine Grafikdesign-Weiterbildung entschlossen?

Ein Teil meiner UX-Weiterbildung war die Arbeit mit diversen Grafikprogrammen. Dabei hat es mir vor allem das Illustrieren von Grafiken im Affinity Designer angetan und das war auch ungefähr die Zeit, in der ich mit dem Sketchnoten angefangen habe. Völlig berauscht von dem Gefühl, nun auch selbst Grafiken erstellen zu können, wollte ich mehr über das Grafikdesignhandwerk und dessen Gesetzmäßigkeiten erfahren und habe mich nach passenden Kursen/ Weiterbildungen umgesehen. Dabei bin ich auf die   Grafikdesignausbildung der Onlineschule für Gestaltung gestoßen. Darüber hinaus wollte ich mein berufliches Profil noch etwas ausbauen, da ich den Eindruck hatte, dass man als UX-Designer bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, wenn man einen Grafikdesign- oder Programmierhintergrund hat.

 

Wo habe ich meine Grafikdesign-Weiterbildung gemacht?

Meine Grafikdesign-Weiterbildung habe ich online an der Online-Schule für Gestaltung, kurz  OfG, absolviert. Überzeugt haben mich vor allem die übersichtliche Website, die staatliche Zulassung/ Zertifizierung der Zentralstelle für Fernunterricht und die flexible Unterrichtsgestaltung, sprich das Lernen im eigenen Tempo und zu den eigen gewählten Zeiten. Somit konnte ich die Weiterbildung bequem nebenberuflich absolvieren, so zumindest mein Plan.

 

Wie war die Weiterbildung aufgebaut?

Meine Grafikdesign-Weiterbildung dauerte genau 1 Jahr, also 12 Monate. Je Monat galt es, ein Modul zu absolvieren, inklusive Übungsaufgaben und Abschlussprüfung. Letztere bestand in der Regel aus einer grafischen Aufgabenstellung, die nach Abgabe von unterschiedlichen Grafikdozenten bewertet wurde.

 

Wie waren die Kurse der Ausbildung?

Wie bereits erwähnt galt es im OfG-Fernstudium Grafikdesign, 12 Module zu absolvieren. Die Zusammenstellung dieser kann man im Voraus auf der Website des Anbieters einsehen. Ich möchte an dieser Stelle nicht deren Inhalt wiederkäuen, sondern eher meinen Eindruck der Module schildern. Falls dich ausschließlich die Modulinhalte interessieren, dann schau doch gerne auf der Website der  OfG vorbei.

 

Die 12 Module der Grafikdesignausbildung an der OfG decken meiner Meinung nach die wichtigsten Themen und Aufgabengebiete, die man als Grafikdesigner braucht, ab. Jedes Modul hat seinen eigenen Schwerpunkt, zum Beispiel Typografie, Farbenlehre, Screendesign usw. und man bekommt einen ungefähren Eindruck, was es im Berufsalltag eines Grafikdesigners alles zu berücksichtigen gilt. Allerdings muss man sagen, dass die Module nur grob den jeweiligen Bereich behandeln, was auch irgendwie logisch ist in Anbetracht der kurzen Zeit. Will man tiefer in der Materie vordringen, dann muss man selbst aktiv werden und online bzw. in der entsprechenden Fachliteratur recherchieren.

 

Die einzelnen Module waren in sich selbst noch mal in Kapitel unterteilt, was es leichter machte, das Material stückchenweise durchzuarbeiten. Mir haben vor allem die Module Typografie, Zeichen, Piktogramme und Icons sowie Logodesign gefallen, jedoch eher aus einer persönlichen Präferenz heraus und nicht, weil deren Inhalte am besten waren. Ebenfalls gut fand ich die Aufgabenstellungen am Ende eines jeden Moduls, in denen man das Gelernte anwenden konnte. Die anschließende Bewertung/ Feedback der Dozenten lieferte auch noch mal guten Input, sodass man am Ende mit neuen Erfahrungen herausgegangen ist.

 

Qualität der OfG-Ausbildung

Die Qualität der OfG-Unterrichtsmaterialien und Anmerkungen der Dozenten war meiner Meinung nach gut. An der einen oder anderen Stelle könnte das Unterrichtsmaterial noch umfangreicher sein, jedoch weiß ich nicht, ob das die Qualität der Ausbildung wirklich verbessert. Ich persönlich habe am meisten etwas aus den Abschlussaufgaben und den Kommentaren der Dozenten mitnehmen können. Learning by doing sozusagen.

 

Insgesamt wirkt die Ausbildung recht einfach und unspektakulär, aber effektiv. Tatsächlich liegt deren Hauptvorteil vor allem in der Zeitersparnis. Wenn man sich autodidaktisch zum Grafikdesigner ausbilden möchte, selbstständig die ganzen Inhalte recherchiert, in seinem Bekanntenkreis Grafikdesigner ausfindig macht und diese um Feedback bittet, geht sicherlich ganz schön viel Zeit ins Land. Das kann man letzten Endes mit der Grafikdesignausbildung der OfG auch einfacher und schneller haben.

 

Wie qualifiziert sind die Dozenten?

Über die Qualifikation der Dozenten kann ich nur bedingt etwas sagen, da es ja kein Präsenzunterricht, sondern ein Selbststudium ist. Der einzige Kontakt, den man mit den Dozenten hat, ist über die Kommentar-Funktion und die Bewertungsscheine der Modulabschlussarbeiten. Jedoch muss ich sagen, dass die Bewertung stets mit guten, konstruktiven Anmerkungen versehen waren, sodass man sich noch weiterentwicklen konnte. Das fand ich rückblickend betrachtet am besten, da ich persönlich aus Feedback immer am besten lerne.

 

Kosten für meine Grafikdesign-Weiterbildung

Die Kosten meiner Grafikdesign-Weiterbildung beliefen sich auf ca. 1.788 Euro, also 149 Euro pro Modul. Ich persönlich finde das für eine Ein-Jahres-Ausbildung inklusive staatlicher Zertifizierung fair. Soweit ich gesehen habe, kann man die Ausbildung auch staatlich fördern lassen, was ich jedoch nicht getan habe. Dementsprechend kann ich über den Ablauf diesbezüglich nicht viel sagen. Jedoch informiert die OfG selbst auf ihrer  Website darüber.

 

Kann man die Ausbildung berufsbegleitend machen?

Insgesamt war der Arbeitsaufwand pro Montat, sprich das Material im Selbststudium lesen und die Aufgaben erledigen, gut machbar. Die OfG selbst schreibt auf ihrer Website, dass man ca. 10 Studen pro Woche für die Ausbildung einplanen solle. Ich habe insgesamt eher weniger gebraucht, schätzungsweise ca. 3-5 Stunden die Woche, je nach Umfang des Unterrichtsmaterials und der Abschlussaufgabe. Darüber hinaus hat man auch die Möglichkeit, einen Monat Pause einzulegen, falls mal privat zu viel ansteht oder man nicht hinterherkommt. Das habe ich auch 1-3 Mal gemacht, weshalb ich insgesamt nicht 12, sondern 15 Monate bis zum Abschluss benötig habe. Die Ausbildung lässt sich demnach gut nebenberuflich/ berufsbegleitend absolvieren, wenn man sich abends mal eine Stunde bzw. dann am Wochenende für mehrere Stunden hinsetzt und lernt.

 

Kann man sich online zum Grafikdesigner ausbilden lassen?

Das ist die große Frage, die ich mir zu Beginn dieser Ausbildung gestellt habe und die vielleicht auch dich beschäftigt. Nach über einem Jahr habe ich eine, hoffentlich zufriedenstellende, Antwort parat.

 

Ich persönlich würde sagen, dass man sich nur teilweise online zum Grafikdesigner ausbilden lassen kann. Es ist gut, die wichtigste Theorie an einem Ort gebündelt aufzufinden und die eigenen Arbeiten von anderen Grafikdesignern bewerten zu lassen. Allerdings kommt es wie bei jeder Profession auf den Joballtag, die Übung und auf das eigene Portfolio an und das alles bekommt man mit dieser Ausbildung nur im kleinen Rahmen. Ich finde, man kann die OfG-Ausbildung wie ein theoretisches Studium an der Uni sehen. Man hat ganz viel gelernt und auch einige Praxisübungen absolviert, aber am Ende wird man in die Jobwelt entlassen und hat nur teilweise das Gefühl, etwas zu können. Das Studium ist jedenefalls nicht mit einer berufsbegleitenden Ausbildung vergleichbar. Dennoch ist sie eine gute Möglichkeit, nebenberuflich sein Jobprofil weiter auszubauen und über den Tellerrand zu schauen. Ob das letzten Endes 1788 Euro wert ist, muss jeder für sich entscheiden.

 

Abschlussbewertung

Ich persönlich finde die Grafikdesign-Ausbildung der OfG gut, wenn man sich umorientieren oder autodidaktisch beziehungsweise nebenberuflich als Grafikdesigner durchstarten möchte. Sie bietet gewissermaßen eine Basis für den weiteren Berufsweg als Grafikdesigner, ist jedoch nicht mit einer berufsbegleitenden Ausbildung vergleichbar. Allerdings ist das von einem Fernstudium wahrscheinlich auch zu viel verlangt. Im Endeffekt spart man vor allem Zeit eins durch die Ausbildung: Zeit und Nerven. In Eigenregie würde das Ganze definiv länger und auch aufwendiger sein.

 

Angebotsumfang


Kursqualität


Praxistauglichkeit


Kosten


Fazit

Sich online zum Grafikdesigner ausbilden lassen? Das soll gehen? Ja, das geht, aber eben nur zu einem gewissen Grad. Die Praxis bleibt, wie wahrscheinlich in jedem Fernstudium, etwas auf der Strecke, weshalb auch danach immer das Credo "Üben, üben und noch mal üben" auf der Tagesordnung steht. Doch mit der OfG-Grafikdesignausbildung habe ich immerhin eine Menge Zeit eingespart und auch meine Chancen, doch noch zur eierlegenden Wollmichsau aufzusteigen, sind gestiegen. Aus dem Blickwinkel betrachtet habe ich alles richtig gemacht :-)